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Den „Spielmann Gottes“ zur letzten Ruhe geleitet

Ein Nachruf auf Karl Blumberg

Am 5. Januar 2022 verstarb unser Ehrenvorsitzender Karl Blumberg im Alter von 94 Jahren. Am 21.01. erwies sein MVF ihm auf dem Frielingsdorfer Friedhof die letzte Ehre und gab mit mehreren musikalischen Beiträgen der Trauerfeier den verdient würdigen und von ihm selbst gewünschten Rahmen.

Karl Blumberg, 1927 geboren, trat mit 20 Jahren in den Musikverein ein. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg unterstützte er ab 1947 die Frielingsdorfer Musiker am Tenorhorn, später auch an Bariton- und Waldhorn sowie an der Tuba. Ab 1954 war er im Vorstand aktiv, von 1959 bis 1989 bekleidete er über volle 30 Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden und prägte damit den MVF in besonderer Weise. Die Förderung der Jugend stand bei ihm immer ganz oben auf der Liste, und das Zentrum der Frielingsdorfer Musik, unser Musikhaus in der Ommerbornstraße, entstand in Eigenarbeit unter seiner Federführung. Als begabter Malermeister wirkte er auch noch in seiner inaktiven Zeit tatkräftig am Erhalt unseres Vereinshauses mit. Zudem profitierten zahlreiche Mitglieder von seinen künstlerischen Fähigkeiten, denn zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Vereinsjubiläen beschenkte Karl seine Musikerinnen und Musiker mit Portraits und Ansichten der Frielingsdorfer Landschaft. Auch unser Vereinslogo ist ein Entwurf von ihm.

Wie unser aktueller 1. Vorsitzender, Berthold Blumberg, in seiner Ansprache an die Trauergäste bemerkte, hat Karl entscheidend und maßgeblich am stetigen Wachstum des MVF und der Entwicklung hin zu einem Ober- bis Höchststufenorchester mitgewirkt. Karl Blumberg legte die Grundlagen für den modernen und gut aufgestellten Verein, der wir heute sind!

Neben der musikalischen, organisatorischen und künstlerischen Begabung hatte Karl auch noch eine weitere Eigenschaft: Humor. So verwundert es nicht, dass er auch einer der aktivsten Karnevalisten im MVF war, der Auftritte auf zahllosen Sitzungen und Familienabenden mit Gesang und Worten verbuchen konnte. Mehrere große Vereinsjubiläen (100, 125, 150 Jahre) hat er maßgeblich organisiert und unter hohem persönlichen Einsatz durchgeführt.

Zahlreiche Auszeichnungen können nur ansatzweise widerspiegeln, was Karl Blumberg in seinem Leben für die Musik und das Vereinsleben geleistet hat: er erhielt alle Jubiläumsnadeln sowie die goldene Ehrennadel des Musikverbandes, und er ist Träger des „Lenkeler Bessemsbenger Ordens“ für Personen, die in Alltag und Beruf Witz und Humor nicht zu kurz kommen lassen und sich dabei in besonderer Weise für die Allgemeinheit einsetzen. Dass dies so war, belegen Mitgliedschaften in allen Ortsvereinen und langjähriges Engagement auch in anderen Gremien, wie z.B. dem Zweckverband der kulturtragenden Lindlarer Vereine oder dem Volksmusikerbund.

Der Musikverein Frielingsdorf verliert mit Karl Blumberg nicht nur seinen Ehrenvorsitzenden, sondern einen Freund und Vertrauten. Sein Leben war die Musik, er war der „Spielmann Gottes“ von Frielingsdorf, wie Diakon Michael Horn in seiner Traueransprache in Anlehnung an den Heiligen Franziskus sagte. Unser Dorf verliert eine große Persönlichkeit!

Neben liebevoll gestalteten Kerzen von allen aktiven MVF-Mitgliedern erinnert nunmehr ein orangenes Tenorhorn, sein erstes Instrument, auf seinem Grab dauerhaft an Karls Verdienste für unseren Verein.

Grab Karl Blumberg

Mit den folgenden Worten von Karl-August Förster, ausgewählt von Berthold Blumberg, nehmen wir Abschied von unserem Ehrenvorsitzenden:

Was vergangen, kehrt nicht wieder,

aber ging es leuchtend nierder

leuchtet’s lange noch zurück.

Karl-August Förster

Das Leben und Wirken von Karl Blumberg wird noch lange als Vorbild in uns lebendig bleiben. Danke, Karl!